Gesundheit 3 Minuten Lesezeit Ge­sun­de Un­ter­neh­mens­kul­tur ent­wi­ckeln: Dar­auf soll­ten Sie ach­ten Startseite Themen Gesundheit Gesunde Arbeitsorganisation
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Zufriedenheit statt Misstrauen

Eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur ist die Basis für die Förderung der Gesundheit im Unternehmen. Eine solche Gesundheitskultur kann mit ihren eigenen Werten und Traditionen ein Klima schaffen, in dem Zufriedenheit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit wachsen können.

Wenn in „ungesunden“ Kulturen, in sogenannten Misstrauenskulturen, das Schreckgespenst der Angst und Verunsicherung herrscht, kommt es häufig zu unproduktiven Konflikten, dreht sich alles um Kontrolle, Konsensbildung und permanente Abstimmung. Das bindet Ressourcen und Energien und das eigentliche Geschäft muss auf der Strecke bleiben.

Partnerschaftlich und mitarbeiterorientiert

Gesunde, partnerschaftliche bzw. mitarbeiterorientierte Unternehmenskulturen setzen dem Misstrauen zum Beispiel Beteiligung und Kooperation entgegen. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Ein hohes Maß an vertrauensvoller Kooperation verhilft zu insgesamt besseren Arbeitsergebnissen. Mitarbeitende fühlen sich unter diesen Bedingungen nicht nur wohler, sie sind dem Unternehmen gegenüber auch loyaler. Innere Kündigung findet hier keinen Nährboden.

Eine gesunde Kultur, in der Beschäftigte fair, anerkennend und wertschätzend unterstützt werden, schafft Freiräume für Lern- und Innovationsfähigkeit.

Erfolgsfaktoren: Prävention und Stressmanagement

Für eine erfolgreiche Gesundheitskultur können Betriebe unter anderem vermeidbare Belastungen reduzieren und Mitarbeitenden eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen.

Es zahlt sich aus, Beschäftigte, die Anzeichen von Stress- oder Überforderungssymptomen zeigen, zu unterstützen. Denn Stress und Überforderung in Unternehmen können auch im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte zum Nachteil werden. Nicht zuletzt sind Unternehmen, die auf die Gesundheitsförderung ihrer Beschäftigten setzen, attraktive Arbeitgeber.

Kulturgut Diversity

Wertschätzung und Anerkennung haben immer etwas mit Individuen zu tun. Eine gesunde Unternehmenskultur nimmt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Individualität wahr und ernst. Eine solche Gesundheitskultur betrachtet die Vielfalt der Belegschaft – beispielsweise hinsichtlich Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion und Kultur – als „wertvoll“.

In der konsequenten Umsetzung zeigt sich, dass bunte Belegschaften bereichern: die unterschiedlichsten Potenziale kommen zum Tragen und können gewinnbringend eingesetzt werden. Frauen und Männer werden in ihrer Unterschiedlichkeit positiv gesehen, Ältere mit ihrem Erfahrungsschatz wertgeschätzt.

Diversity-Management nutzt die personelle Vielfalt im Unternehmen für die positive wirtschaftliche Entwicklung. Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Demografischer Wandel stehen in diesem Sinne längst auf der Agenda erfolgreicher Unternehmens- bzw. Personalleistungen.

Führungskräfte als Kulturträger und Vorbilder

Unternehmenskultur als solche kann nicht einfach verordnet, wohl aber vorgelebt werden. Unternehmensleitung und Führungskräfte bestimmen entscheidend die Kultur im Unternehmen und spielen im Gesundheitsmanagement – und im speziellen bei der Förderung der psychischen Gesundheit – eine besondere Rolle.

Führungskräfte aller Unternehmensbereiche sind verantwortlich für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, denn sie bestimmen die Gestaltung der Arbeitsbedingungen, das soziale Miteinander und das Arbeitsklima. Sie sichern nicht nur Informationsfluss, Kommunikation und Kooperation und die Einbeziehung aller Beteiligter, sondern letztlich die Erreichung der gesetzten Ziele. Ihr Verhalten, ihre Fähigkeit, mit Belastungen umzugehen, Probleme zu lösen, zu kooperieren und zu kommunizieren, gibt wertvollen Halt und Orientierung.

Tipps und Hinweise

Vielfalt führen

Es braucht eine besondere Sensibilität, um Teams zu führen und zu motivieren, die aus sehr unterschiedlichen Talenten zusammengesetzt sind. Bemühen Sie sich um eine möglichst objektive Einschätzung Ihrer Mitarbeiter und befreien Sie sich von möglichen Vorurteilen: So sollten vor allem deren Leistungen im Vordergrund stehen.

Interkulturelle Kompetenzen

Heute sind zunehmend interkulturelle Kompetenzen gefragt, wie zum Beispiel Offenheit, Lernbereitschaft, emotionale Kompetenz und interkulturelle Sensibilität. Denn wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen miteinander arbeiten, kann es schnell zu Missverständnissen kommen, weil jeder seine eigenen unausgesprochenen Selbstverständlichkeiten mitbringt, die meist unbewusst stattfinden. Hier können Weiterbildungsangebote helfen.

Respekt

Ein wertschätzender Umgang und eine gelebte Feedback-Kultur im Team sorgen dafür, dass sich alle Mitarbeitenden gleichermaßen als Individuen mit ihren jeweiligen Fähigkeiten und Leistungen geschätzt und anerkannt fühlen. Führungskräfte müssen den gegenseitigen Respekt und die Achtung vor der Andersartigkeit vorleben – in Ihrer Kommunikation und mit Ihrem Führungsstil. Dort wo ein respektvoller und offener Umgang herrscht, haben Vorurteile und Stereotypisierungen keinen Platz.

Intervenieren bei Bedarf

Intrigen, Ausgrenzungen, Beleidigungen, sexuelle Belästigungen und Diskriminierungen können schwerwiegende Belastungen am Arbeitsplatz darstellen. Sie gehören nicht ins Unternehmen und in kein Team! Greifen Sie unbedingt ein, wenn Grenzen überschritten werden. Achten Sie darauf, dass die Regeln einer guten Zusammenarbeit eingehalten werden. Für Vorgesetzte ist es angesichts gegenseitiger Schuldzuweisungen oftmals nicht einfach, einen realistischen Überblick über die Vorfälle zu erhalten und hilfreiche Unterstützung anzubieten. Greifen Sie im Zweifelsfall auf externe Hilfe zurück.

Von individueller und kollektiver Achtsamkeit – wie eine gesunde Arbeitskultur gestaltet werden kann

Die Gestaltung der Arbeitsbedingungen wird in vielen Betrieben noch nicht als relevanter Faktor für die psychische Gesundheit erkannt. Wie können Betriebe sich diesem sensiblen Thema nähern? Im Video erläutern uns Dr. Annette Gebauer, Geschäftsführerin der ICL GmbH und Autorin des Buches: „Kollektive Achtsamkeit organisieren: Strategien und Werkzeuge für eine proaktive Risikokultur“ und Stefan Günther, Diplom-Psychologe sowie Management- und Organisationsberater, wie ein ‚achtsamer Umgang‘ auch in hybriden Arbeitsformen gelingt. Die Angebote der Kampagne „kommmitmensch – Sicher. Gesund. Miteinander“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) zeigen, wie Sicherheit und Gesundheit als zentrale Werte bei ihren Entscheidungen und Aktivitäten berücksichtigt werden können. Dr. Marlen Cosmar, Arbeitspsychologin, Referentin der Institutsleitung im Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, stellt die umfangreiche Toolbox vor.

Hier finden Sie das Video zur Veranstaltung.

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