Problem erkennen

A wie Anfang oder Analyse
Die Analyse zeigt Ihnen, wo Ihr Betrieb aktuell in Sachen Gesundheit steht. Sie zeigt Potenziale und Schwächen auf und verdeutlicht den Handlungsbedarf in Ihrem Unternehmen. Bewährt haben sich vier Analyseverfahren für unterschiedliche Fragestellungen, die idealerweise miteinander kombiniert werden:
Fehlzeitenanalyse / Gesundheitsbericht
Die Fehlzeitenanalyse erfasst, welche Beschäftigten wann, wie lange und wie häufig nicht anwesend sind. Die Daten der Krankenkassen zur Arbeitsunfähigkeit, zu ihrer Dauer und über zugrunde liegende Erkrankungsarten werden gezielt mit Unternehmensdaten verknüpft. Aufbereitet im Gesundheitsbericht, werden Auffälligkeiten über Art und Umfang des Krankheitsgeschehens im Betrieb sichtbar. Auch zeigen sich so Belastungsschwerpunkte. Benchmarks aus Analysen vergleichbarer Branchen machen deutlich, ob es im eigenen Unternehmen im Vergleich mehr oder weniger Erkrankungen gibt. Die Fehlzeitanalyse trifft jedoch keine Aussagen über die Ursachen der Abwesenheit. So ist es schwierig hier unmittelbar Maßnahmen abzuleiten.
Gefährdungsbeurteilung
Gemäß § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist eine Gefährdungsbeurteilung zum Erkennen und Verringern von physischen und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz vorgeschrieben. Eine Beurteilung der Gefährdungssituation liefert Erkenntnisse zum Arbeitssystem sowie zu den Belastungsschwerpunkten. Daraus können Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung abgeleitet werden.
Mitarbeiterbefragung
Sinnvoll unterstützt werden Analyseverfahren durch routinemäßige Befragungen von Mitarbeitern, in die auch Einschätzungen zu psychischen Belastungen integriert werden. Die Mitarbeiterbefragung wird schriftlich oder online durchgeführt. Je nach Anzahl der Mitarbeiter kann dieses Verfahren mit hohen Kosten verbunden sein. Von zentralem Vorteil ist, dass die Arbeitsbedingungen direkt aus Sicht der Beschäftigten dargestellt werden. Die Erstellung von Zusammenhangsanalysen ist möglich. Gleichzeitig sichert dieses Instrument die Beteiligung der Beschäftigten (Partizipation) und kann kulturverändernd wirken, d.h. eine Entwicklung zu einer Wertschätzungskultur unterstützen.
Gesundheitszirkel
In Workshops werden Problemfelder beschrieben und praxisnahe Lösungsmöglichkeiten entwickelt. In diesem Sinne dient das bewährte Beteiligungsinstrument „Gesundheitszirkel“ sowohl der Analyse wie auch der Umsetzung. Da die Beschäftigten direkt in den Prozess eingebunden sind, ist auch die Akzeptanz der entwickelten Lösungen hoch. Es empfiehlt sich eine externe Moderation bzw. Begleitung des Prozesses einzubinden.
Bei allen Analyseinstrumenten unter Einbindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hängt der Erfolg stark von deren Bereitschaft zur Offenheit ab. Informieren Sie die Belegschaft deshalb über Inhalte und Ziele der Analyse sowie über die Sicherstellung des Datenschutzes. Sorgen Sie dafür, dass die Beschäftigten zeitnah und vollständig die Ergebnisse mitgeteilt bekommen.