Gesundheitsförderung lohnt

Arbeitsstress kann Mitarbeitende kosten: Warum Unternehmen handeln müssen

Gesunde Mitarbeitende sind wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Wenn sie ausfallen, geht nicht nur Arbeitszeit verloren, auch die Kosten steigen. Nur wer gesund ist und sich wohl fühlt, ist leistungsfähig.

Gestresste Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer machen nachweislich mehr Fehler und sind häufig weniger produktiv. Sie sind außerdem anfälliger für Infektionen und leiden häufiger unter Langzeitfolgen wie Migräne, Schlafstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gesundheitsmanagement macht sich für Unternehmen bezahlt

Wissenschaftliche Kosten-Nutzen-Analysen belegen, dass sich betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt. Demnach spart jeder in BGM investierte Euro mindestens zwei Euro ein und hat somit einen positiven Return on Investment (ROI).

Das Ergebnis einer Auswertung mehrerer hundert Studien der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zeigt: Mit betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention lassen sich sowohl Kosten reduzieren, als auch die Gesundheit der Beschäftigten verbessern. Unter anderem können die Fehlzeitenraten von Beschäftigten durch Programme der Gesundheitsförderung um durchschnittlich 26 Prozent reduziert werden.

Es zeigt sich also, dass eine partnerschaftliche und gesundheitsgerechte Unternehmenskultur sowie gesundheitsförderliches Arbeiten von Beschäftigten geschätzt werden.

Eine Führungskraft nimmt ihren Krankenstand mit

  • Wenn eine Führungskraft, die in ihrer Abteilung einen hohen Krankenstand zu beklagen hatte, die Führung einer gesünderen Abteilung übernimmt, wird sich dort in absehbarer Zeit der gleiche Krankenstand einstellen („VW Studie“: VW Sachsen; in Nieder et al., 2001).
  • Ein partnerschaftliches Führungsverhalten der direkten Vorgesetzten korreliert direkt mit einem positiven Betriebsergebnis – dies zeigen langjährige Studien der Bertelsmann AG.

So bleiben Sie gesund!

Viele Führungskräfte vernachlässigen die eigene Gesunderhaltung. Das wiederum wirkt sich negativ auf das ganze Team aus. Denn nur wer selbst gesund ist, kann auch andere unterstützen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass gesunde Vorgesetzte eher die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern als Führungskräfte mit eigenen gesundheitlichen Problemen.

Druck durch die eigenen Vorgesetzten, zu hohe Ansprüche an die eigene Leistung oder mangelnde Selbstorganisation verhindern eine gesunde Selbstführung. Oftmals landen Vorgesetzte deshalb selbst im sogenannten Hamsterrad. Wer unter Zeit­ und Leistungsdruck arbeitet, häufig gestresst ist oder unter Schlafstörungen leidet, sich überfordert und getrieben fühlt, tut sich auch schwer, auf die Gesundheit und das Wohlbefinden anderer zu achten.

Gesund führen heißt, einerseits die Belastungsgrenzen der Beschäftigten zu kennen und andererseits die eigene Gesundheit im Blick zu haben.

Gesundes Verhalten vorleben

Führungskräfte, die ihre Angestellten dabei unterstützen möchten, auf ihre eigene Gesundheit zu achten, vermitteln ihnen, dass sie sich ohne schlechtes Gewissen auskurieren dürfen. Denn Führungskräfte sind Vorbild: Wer selbst krank am Schreibtisch sitzt, büßt Glaubwürdigkeit ein und animiert unter Umständen zum Nachahmen

Ein BGM wird zum Erfolg, wenn alle Führungskräfte am gleichen Strang ziehen. Deshalb macht am besten die Unternehmensleitung deutlich: Ein BGM ist wichtig für das Unternehmen angesichts von Demografie, psychischen Belastungen und Mitarbeiterbindung. Nur gesunde und motivierte Mitarbeitende sind leistungsfähig – und das bis ins hohe Alter. Wichtig ist, dass sich auch die mittlere Führungsebene mit dem BGM identifiziert, damit es erfolgreich umgesetzt werden kann.

Hörbuch: Kapitel 5 „Gemeinsam geht es besser“